Die Parkinson’schen Gesetze sind kurze ironisierende Darstellungen des britischen Soziologen Cyril Northcote Parkinson zur Verwaltungs- und Wirtschaftslehre. Das wohl bekannteste möchte ich heute näher erläutern und Werkzeuge an die Hand geben, um keinen Stress mehr mit Deadlines zu haben.
Work expands so as to fill the time available for its completion.
Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.
C. Northcote Parkinson
und nicht in dem Maß, wie komplex sie tatsächlich ist.
Wer kennt das nicht, da ist diese eine wichtige Aufgabe, welche bis zu einem bestimmten Datum erledigt werden muss. Die Deadline, welche ich als Lehrer ausgegeben habe und auf keinen Fall ist einer der Schüler (ok, fast keiner, aber der kennt auch das Parkinson Law 😉) auch nur einen Tag vor diesem Datum fertig. Oder diese eine Hausarbeit, die erst ewig vergessen und vor sich hingeschoben wurde und dann in 2 Nachtschichten doch noch erledigt wurde. Danach hat man sich zwar wie ein Gewinner gefühlt, weil die Aufgabe erledigt worden ist. Aber währenddessen war der Stresspegel ungemein höher wie, wenn ich die Aufgabe in Teilen erledigt hätte. Projekte auf dem letzten Drücker zu erledigen erzeugt unnötigen Stress! 🤯
Wie kommt es, dass die Aufgaben, welche wir uns mit einem Enddatum selbst oder fremdbestimmt geben immer genau die Zeit brauchen wie wir uns als Zeitraum für die Erledigung geben?
Es ist ein psychologisches Problem. Die vor uns liegende Arbeit lässt sich wie ein Gummi dehnen, um die Zeit auszufüllen, die für sie zur Verfügung steht 😳. Sobald ich weiß etwas ist noch in weiter Ferne, kann ich auch mit der Erledigung dieser Arbeit warten. Ich habe keinen Druck dieser Aufgabe sofort nachzugehen.
Was kann ich tun, damit sich meine Aufgaben nicht unnötig dehnen, ich effektiv und produktiv arbeite, ich weniger Stress habe und ich am Ende des Tages mehr Zeit für meine eigenen Leidenschaften habe?
Setze dir selbst kurze Deadlines. Selbst, wenn eine Arbeit erst in einem Monat fertig ist, setze dir eine Deadline vier Tage vorher. Wandle die dir zugeteilte Aufgabe in kleine einzelne Projekte um mit eigenen kleinen Deadlines, so kommst du schnell und effektiv ans Ziel, ohne in Stress zu geraten. Das Arbeitsergebnis wird ebenfalls ein anderes sein, wenn du dich jeden Tag Stück für Stück dem Projekt widmest. So kann sich dein Kopf voll und ganz auf diese eine Sache konzentrieren und hat genügend Zeit großartige Lösungen zu finden.
Ein Beispiel aus meinem Schulalltag ist der jährliche Bericht des Ganztages für den Landkreis. Die Deadline dafür ist immer die erste Woche der Sommerferien. Damit ich nicht am Ende des Schuljahres, wo es eh eine stressige Zeit ist, in die Bedrängnis komme einen Bericht mit allem, was im Ganztag passiert ist zu verfassen, habe ich mir angewöhnt stichpunktartig alles, was mit dem Thema Ganztag zu tun hat und was in den Bericht gehört, alle 2 Monate aufzuschreiben. Damit ich das nicht vergesse, habe ich eine wiederholende ToDo in Things3 (Videoanleitung) erstellt welche mich alle 2 Monate daran erinnert kurz aufzuschreiben was wichtig ist, für den Bericht. Somit wäre schon einmal der Stressfaktor bewältigt am Ende des Schuljahres nach allem zu kramen was in den Bericht gehört. Damit mich die Deadline nicht überrascht (ähnlich wie man jedes Jahr von Weihnachten überrascht wird 😜) habe ich eine sich jährlich wiederholende Erinnerung in Things3 erstellt. Diese erinnert mich 3 Wochen vor Abgabe des Berichts daran diesen zu versenden inkl. der Mailvorlage und der richtigen Empfängermailadresse.
Fassen wir die wichtigsten Punkte zusammen:
- Arbeit dehnt sich immer so lange aus, wie ich Zeit dafür zur Verfügung habe.
- Setze dir selbst Deadlines vor dem eigentlichen Termin.
- Arbeite langfristige Projekte in kleinen Teilprojekten ab.
- Genieße es keinen Stress mehr wegen Abgabeterminen zu haben.
Achte darauf, Schwierigkeiten zu durchdenken – harte Zeiten können gelindert werden, Engpässe können überwunden werden, schwere Last kann an Gewicht verlieren, wenn man weiß, wie der richtige Druck auszuüben ist.
Seneca, Von der Ruhe des Gemüts, 10.4b
Was schiebst du vor dich hin?